Tennisregeln in der Praxis für Matches ohne Schiedsrichter
hier: Bälle und Schläger:
| Frage: Wie viele Dämpfer und an welcher Stelle dürfen Dämpfer am Schläger platziert werden? | Antwort: Solange sie im äußersten Saitenmuster platziert werden, dürfen beliebig viele Dämpfer genutzt werden. (vgl. ITF Tennisregeln § 4) | 
| Frage: Kann ein Spieler einen Punkt mit einer gerissenen Saite beginnen? | Antwort: Ja im Amateurbereich ist dies zulässig. Bei professionellen Wettspielen (2. Bundesligen und höher) ist dies nicht erlaubt. (vgl. ITF Tennisregeln § 4) | 
| Frage: Was passiert, wenn ein Punkt irrtümlicherweise mit einem Ball einer anderen Marke gespielt worden ist? | Antwort: Der Punkt bleibt wie gespielt bestehen. Der „falsche“ Ball sollte ausgetauscht werden. | 
| Frage: Beim 1. Aufschlag (Fehler) reißt dem Rückschläger die Saite. Er wechselt den Schläger und stellt sich zum Rückschlag hin. Wie ist zu entscheiden? | Antwort: 1. Aufschlag, da der Rückschläger für die Unterbrechung des Rhythmus des Aufschlägers verantwortlich ist. Dem Rückschläger steht offen den Punkt mit der gerissenen Saite zu Ende zu spielen, dann würde der Aufschläger nur ein 2. Aufschlag zustehen. | 
| Frage: Beim 1. Aufschlag (Fehler) reißt dem Aufschläger die Saite. Er wechselt den Schläger und stellt sich zum Aufschlag hin. Wie ist zu entscheiden? | Antwort: 2. Aufschlag. 
 | 
Quelle: Tennisverbände Schleswig-Holsten und Hamburg (Stand April 2020 [V 1.0])
Aus den Tennisregeln der ITF
zu den Regeln 16 - 18: Aufschlag, Fußfehler
Was ist für den Aufschläger in Bezug auf seine Position zu beachten?
Unmittelbar vor Beginn der Aufschlagbewegung muss der Aufschläger mit beiden Füßen in Ruhestellung hinter der Grundlinie (d. h. weiter vom Netz entfernt als diese) und innerhalb der gedachten Verlängerungen des Mittelzeichens und der Seitenlinie stehen.
Während der Aufschlagbewegung darf der Aufschläger nicht:
- die Grundlinie oder das Spielfeld mit einem Fuß berühren,
- die Fläche außerhalb der gedachten Verlängerung der Seitenlinie mit einem Fuß berühren,
- die gedachte Verlängerung des Mittelzeichens mit einem Fuß berühren,
- seine Stellung durch Gehen oder Laufen verändern, wobei geringfügige Bewegungen der Füße erlaubt sind.
Darf der Aufschläger in einem Einzelspiel beim Aufschlag
- hinter dem Teil der Grundlinie zwischen der Seitenlinie des Einzel- und der Seitenlinie des Doppelspielfeldes stehen?
> Nein.
- mit beiden Füßen nicht den Boden berühren?
> Ja.
Die Aufschlagbewegung ist in dem Augenblick beendet, in dem der Schläger des Spielers den Ball trifft oder verfehlt. D.h., nach dem Schlagen des Balles kann während der Aufschlagbewegung die Grundlinie mit den Füßen berührt werden.
Im Amateurbereich gilt:
Ein Fußfehler kann ausschließlich von einem Stuhlschiedsrichter oder einem sich auf dem Platz befindenden Oberschiedsrichter gerufen und entschieden werden.
Stellt ein Spieler beim Spiel ohne Schiedsrichter fest, dass sein Gegner sehr deutliche Fußfehler macht, so ist ein Hinweis beim nächsten Seitenwechsel angemessen. :-)
Quellen: ITF Tennisregeln, Tennisregeln in der Praxis (TV SH + Hamburger TV)
Aus den Tennisregeln der ITF:
zu Regel 1: Spielfeld > Platzierung der Einzelstütze
Das Netz muss so gespannt sein, dass es den Zwischenraum zwischen den beiden Netzpfosten vollständig ausfüllt und die Maschen des Netzes müssen ausreichend eng sein, um zu gewährleisten, dass ein Ball nicht hindurch kann. Die Höhe des Netzes beträgt in der Mitte 91,4 cm, wo es durch einen Netzhalter straff niedergehalten wird.
Wird ein Netz für das Doppelfeld verwendet, muss das Netz auf einer Höhe von 1,07 m von zwei Einzelstützen gestützt werden, deren Mitte auf jeder Seite 91,4 cm außerhalb des Einzelspielfeldes liegt.
Alle Spielfeldmaße werden von der Außenkante der Linien gemessen.
In einem Einzelspiel, das mit einem Doppelnetz und Einzelstützen gespielt wird, sind die Netzpfosten und der Teil des Netzes außerhalb der Einzelstützen sog. „ständige Einrichtungen“ und werden nicht als Netzpfosten oder als Teil des Netzes betrachtet.
[Ein Netzroller über die Netzkante (hier) rechts von der Netzstütze gilt damit als Fehler!]
zu Regel 4: Schläger > ist eine diagonale Bespannung erlaubt?
Schläger, die zum Spiel nach den Tennisregeln der ITF zugelassen sind, müssen den in Anhang II aufgeführten technischen Spezifikationen entsprechen. …
Ist mehr als ein Besaitungsmuster auf der Schlagfläche eines Schlägers erlaubt?
Entscheidung: Nein.
Die Regel spricht von einem Muster (nicht Mustern) sich kreuzender Saiten (siehe Anhang II).
Anhang II (Auszug)
Die Schlagfläche, definiert als die Hauptfläche des Bespannungsmusters, die von den Eintrittspunkten (Ösen) der Saiten in den Schlägerkopf oder den Kontaktpunkten der Saiten mit dem Schlägerkopf (je nachdem welche die kleineren sind) begrenzt wird, muss flach sein und aus einem Muster sich kreuzender Saiten bestehen, die abwechselnd verflochten oder verbunden sein müssen. Das Besaitungsmuster muss völlig gleichmäßig sein und insbesondere in der Mitte nicht weniger dicht sein als in irgendeinem anderen Bereich. Der Schläger muss so konstruiert und besaitet sein, dass die Spieleigenschaften auf beiden Schlagflächen identisch sind.
Fazit:
Es müsste auch heutzutage eine diagonale Bespannung erlaubt sein.
„Durch die diagonale Saitenführung schneiden sich die Saiten rautenförmig zum gedachten X/Y-Koordinatengitterkreuz. Da mit einer einzigen Zugspannung (homogener Zugspannung) gearbeitet wird und die Rautenform des Saitennetzes die stabilste Form ist, ist mit einem derart gefertigten Tennisschlägerkopf ein Höchstmaß an Genauigkeit (und damit Erfolg) beim Tennisspiel möglich.
Durch die Rautenform des Bespannungsnetzes wird beim Aufprall des Balles die Gesamtkraft Fo in vier Teilkräfte f₁ bis f₄ zerlegt. Die Teilkräfte f₁ und f₃ sowie f₂ und f₄ kompensieren sich.
Durch die gegenseitige, sich kompensierende Wirkungsrichtung der paarweisen Teilkräfte bleibt das Bespannungsnetz beim Aufprall des Balles in sich relativ stabil. Bei extremer Spielweise (Schmetterball über dem Kopf, Aufschlag, Topspin) verschieben sich nun nicht mehr die Saiten. Die Flugbahn des Balles wird nicht mehr unkalkuliert beeinflusst. Außerdem brauchen die Spieler nicht mehr (wie häufig bei der horizontal/vertikalen Saitenführung zu beobachten ist) bei Spielunterbrechungen die Saitenführung nachzujustieren.
Das Bespannen mit zwei (Teil-) Saiten hat den Vorteil, dass beim Reißen einer Teilsaite das Spannungsfeld nicht ganz verloren geht.“
Quelle: https://patents.google.com/patent/DE4143133A1/de (09.06.2025)